Fernwärmewende zum Kaffee | Ausgabe 10-2023
Themen im Oktober:
Flusswärmepumpe in Mannheim geht in Betrieb
Die Gaskrise ist noch nicht vorbei
Iqony testet grünen Ammoniak als Brennstoff
Zeppelin Power Systems rüstet iKWK-Anlage der Stadtwerke Duisburg mit Großwärmepumpe aus
Bundesregierung verkürzt vorzeitig Umsatzsteuerermäßigung auf Gas und Fernwärme
AGFW sieht Nachbesserungsbedarf beim Wärmeplanungsgesetz
Flusswärmepumpe in Mannheim geht in Betrieb / 12.10.23
- Inbetriebnahme:
- Flusswärmepumpe auf dem Gelände der Grosskraftwerk Mannheim AG (GKM).
- Ein Schritt zur Vergrünung der Fernwärme durch MVV Energie AG.
- Teil des „Reallabor GWP“ Projekts, gefördert vom Bundeswirtschaftsministerium.
- Dr. Georg Müller (MVV Energie): Ziel ist es, bis 2030 Fernwärme vollständig aus klimaschonenden Quellen zu erzeugen.
- Die Pumpe versorgt 3.500 Haushalte mit Wärme aus dem Rhein und spart 10.000 t CO2 jährlich.
- Größte Flusswärmepumpe in Deutschland (20 MW thermische Leistung) und eine der größten in Europa.
- Reallabor „Großwärmepumpen in Fernwärmenetzen“:
- Von BMWK gefördert, Ziel ist Erforschung der Potenziale von Großwärmepumpen.
- MVV-Flusswärmepumpe ist eine von fünf Anlagen in Deutschland.
- Reallabore bringen Innovationen schnell in Anwendung und zeigen regulative Bedingungen für deren Integration.
- Kein Widerspruch Fernwärme & Wärmepumpen mehr:
- Forschungsprojekt zeigt, dass beide Technologien kombiniert werden können.
- Wichtig für Dekarbonisierung der Wärmenetze.
- Zukunft & Weiterführende Projekte:
- MVV plant Klärschlammbehandlungsanlage und Biomassekraftwerksanschluss.
- Forschungen zur Flusswasserwärmepumpe in Mannheim werden fortgesetzt.
Die Gaskrise ist noch nicht vorbei / 11.12.23
- Vor einem Jahr herrschte in Europa Gasmangellage.
- Menschen kauften Wärmepumpen und Solarzellen für Unabhängigkeit.
- Deutschland baute schnell ein LNG-Terminal, sicherte Gasversorgung per Schiff.
- "Deutschlandgeschwindigkeit" für schnelle Gasinfrastrukturreaktion, nicht für Energiewende.
- Deutschland nicht bereit, Gas aufzugeben; Industrie und Backup für erneuerbare Energie hängen davon ab.
- Trotz Krisenabwehr bleibt Gasversorgung auf wackeligem Fundament.
- Zwei kalte Wochen könnten Gaspreise erhöhen und Lieferungen übersteigen.
- Deutschland bleibt von Gaslieferungen abhängig.
- Pipeline-Leck in Balticconnector zwischen Estland und Finnland zeigt Anfälligkeit.
- Leck beeinflusst nicht massiv, zeigt aber Händlernervosität und dünnen Puffer.
- Schäden an norwegischen Pipelines oder Ausfall von LNG-Lieferant könnte Europa herausfordern.
- Akteure wie Russland könnten immer noch versuchen, Europa zu schaden.
- Sicherheit steigt, wenn Abhängigkeit von bestimmten Energielieferanten und Pipelines verringert wird.
Iqony testet grünen Ammoniak als Brennstoff / 12.10.23
- Iqony testet gemeinsam mit dem Gas- und Wärme-Institut Essen e.V. (GWI) und der SAACKE GmbH grünen Ammoniak als klimafreundliche Alternative zu fossilen Brennstoffen.
- Das Projekt erhält Fördermittel vom Land NRW wegen des Potenzials für Klimaschutz und Ressourcenersparnis.
- Unternehmen aus der Chemieindustrie, z.B. Bayer AG, sind als assoziierte Partner beteiligt.
- Ziel der ersten Projektphase: Theoretische Testung von grünem Ammoniak in Kesselanlagen. Schwerpunkt liegt auf der Stickoxid-Reduzierung im Vergleich zu Erdgas.
- Nach Phase eins: Praktische Umsetzung in Kesselanlagen in größerem Maßstab.
- Dr. Peter Deeskow von Iqony betont die Notwendigkeit energetischer Alternativen zu Erdgas im Zuge der Energiewende.
- Praxistest wird mit mobiler Heizzentrale von Iqony durchgeführt, die unabhängig von Standorten für Wärmeversorgung eingesetzt werden kann.
- Langfristiges Projektziel: SAACKE GmbH entwickelt serienreifes Brennersystem für grünen Ammoniak im industriellen Maßstab.
- Das Projekt zielt darauf ab, neue Lösungen für die vollständige Klimaneutralität zu finden, indem grüner Ammoniak als Alternative zu Erdgas genutzt wird, besonders in energieintensiven Industrien und kleineren, dezentralen Anlagen.
Zeppelin Power Systems rüstet iKWK-Anlage der Stadtwerke Duisburg mit Großwärmepumpe aus / 17.10.23
- Die Stadtwerke Duisburg errichten eine innovative Kraft-Wärme-Kopplungs-(iKWK)-Anlage an ihrer Kläranlage.
- Zeppelin Power Systems ist für die Planung und Umsetzung der Großwärmepumpenanlage zuständig.
- Im Frühjahr 2025 wird die Anlage in Betrieb genommen. Sie wird dann die größte ihrer Art in Deutschland sein.
- Die Anlage kann den Wärmebedarf von 4.000 Haushalten decken.
- Mindestens 35 % der Referenzwärme muss aus regenerativen Quellen kommen. Hier wird geklärtes Abwasser genutzt.
- Bis zu 520 m³ geklärtes Abwasser pro Stunde stehen als Wärmequelle bereit, mit Temperaturen zwischen 8 und 25 °C.
- Die Anlage liefert dem Fernwärmenetz eine Heizleistung von ca. 4 MW.
- Durch das Entziehen von Wärme aus dem geklärten Wasser fließt kühleres Wasser in den Rhein, was dem Aufwärmen des Flusses entgegenwirkt.
- Die iKWK-Anlage besteht aus drei Komponenten: zwei Blockheizkraftwerkmodulen (BHKW) und einem Elektrodenkessel, der überschüssigen Strom in Wärme umwandelt.
Bundesregierung verkürzt vorzeitig Umsatzsteuerermäßigung auf Gas und Fernwärme / 11.10.23
- Bundesregierung verkürzt Umsatzsteuerermäßigung auf Gas und Fernwärme vorzeitig.
- Befristete Senkung sollte ursprünglich bis 31. März 2024 gelten.
- Neues Enddatum: 31. Dezember 2023.
- Begründung: Energiepreise für Gas sind unter Vorkrisenniveau gesunken.
- Umsatzsteuer auf Gas und Fernwärme wird um 12 Prozentpunkte angehoben.
- Union kritisiert: Strompreise sind 50% über dem Vorkrisenniveau.
- Forderung der Union: Senkung der Stromsteuer auf den unionsrechtlichen Mindeststeuersatz.
- 1 EUR/MWh bei nichtgewerblicher Nutzung.
- 0,5 EUR/MWh bei gewerblicher Nutzung.
- Ziel: Entlastung von Bürgern und Wirtschaft bei hohen Stromkosten.
AGFW sieht Nachbesserungsbedarf beim Wärmeplanungsgesetz / 19.12.23
- AGFW kritisiert den Entwurf des Wärmeplanungsgesetzes und fordert Nachbesserungen.
- Hauptanliegen: Investitionssicherheit für Wärmenetzbetreiber, da sie hohe Summen in die Transformation ihrer Netze investieren.
- Bundesförderung für effiziente Wärmenetze (BEW) bald ausgeschöpft; laut AGFW-Hochrechnungen werden die bis 2028 geplanten Mittel bereits im nächsten Jahr aufgebraucht.
- Bei anhaltender Nachfrage wären die 3 Mrd. Euro BEW-Fördermittel bis Oktober 2024 verbraucht.
- AGFW fordert, die BEW-Fördermittel gesetzlich zu festigen und jährlich auf mindestens 3 Mrd. Euro zu erhöhen.
- Betonung: Wärmewende steht noch am Anfang; schnellerer und klimaneutraler Ausbau der Wärmenetze ist erforderlich.
- Der AGFW sieht Probleme bei der praktischen Umsetzung des Gesetzes. Kommunale Wärmepläne werden meist nicht von Gemeinden selbst erstellt, sondern von Dritten wegen mangelndem Detailwissen und Kapazitäten.
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