Themen im August:
Berlin will für Fernwärme Holz verheizen - Kritik von Klimaexperten / 05.09.24© dpa/Patrick Pleul
- Pläne zur Holzverbrennung: Der Berliner Senat plant, Holz zur Erzeugung von Fernwärme zu verbrennen, um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten. Dies soll durch Altholz sowie Wald- und Plantagenbäume geschehen.
- Kritik von Experten: Klimaexperten und Umweltschützer kritisieren die Pläne als nicht nachhaltig. Sie warnen vor Raubbau an der Natur und zweifeln an der Einhaltung von Nachhaltigkeitszielen.
- Biomassebedarf: Der neue Betreiber, Berliner Energie und Wärme (BEW), schätzt den Biomassebedarf auf 450.000 bis 480.000 Tonnen jährlich. Holz soll aus einem erweiterten Umkreis von bis zu 250 Kilometern um Berlin beschafft werden.
- Klimaschutzbedenken: Kritiker bemängeln, dass mehr CO₂ freigesetzt wird als bei fossilen Energieträgern. Sie fordern, die Pläne für Holzkraftwerke zu stoppen.
- Alternative Energiequellen: Geothermie und andere Alternativen stehen bis 2030 nicht ausreichend zur Verfügung. Biomasse bleibt daher ein wesentlicher Bestandteil der Strategie.
- Investitionen und Zukunftspläne: Der Umbau der Berliner Fernwärme ist ein dynamischer Prozess mit Investitionen von drei Milliarden Euro. Die Holzverbrennung soll ab 2029 am Standort Reuter-West starten.
Verdoppelung der Fernwärme-Investitionen gefordert© Ulrichulrich, Wikimedia, CC BY-SA 3.0
- Klimaneutrale Fernwärme: Fernwärme gilt als Schlüssel zur Wärmewende, besonders in städtischen Gebieten. Ziel ist es, bis 2045 ein Drittel der deutschen Wohnungen mit Fernwärme zu versorgen.
- Aktueller Stand: Derzeit werden 15,2 % der Haushalte in Deutschland mit Fernwärme beheizt, überwiegend durch fossile Energien. Berlin ist Vorreiter mit einem stetig wachsenden Netz.
- Investitionsbedarf: Jährlich sind rund fünf Milliarden Euro nötig, um die Fernwärme klimaneutral auszubauen. Derzeitige Investitionen decken nur die Hälfte dieses Bedarfs.
- Herausforderungen: Hohe Strompreise, unklare Fördermittel und erschwerter Zugang zu Finanzierungen machen Investitionen schwierig. Ohne Anpassungen könnten die Fernwärmekosten bis 2045 um ein Drittel steigen.
- Fördermaßnahmen: Niedrigere Stromkosten und gesicherte Förderungen sind entscheidend. Die Bundesförderung für Effiziente Wärmenetze läuft bis 2028 und stellt 0,8 Milliarden Euro jährlich bereit.
Stadtwerke planen Erschließung weiterer Stadtteile von Jena für die Fernwärme© Stadtwerke Jena
- Fernwärmeausbau in Jena: Die Stadtwerke Jena-Pößneck planen die Erweiterung des Fernwärmenetzes, um die Wärmewende voranzutreiben.
- Kommunale Wärmeplanung: Bis Anfang 2025 soll die kommunale Wärmeplanung der Stadt Jena weitere Erkenntnisse zur Fernwärmeversorgung liefern.
- Gebietsübersicht: Eine Karte zeigt potenzielle Versorgungsgebiete. Grüne Flächen sind bereits versorgt, gelbe Flächen werden geprüft.
- Interessenbekundung: Hauseigentümer können sich registrieren, um den Planungsprozess zu unterstützen und informiert zu bleiben.
- Technische Prüfungen: Die Umsetzbarkeit und Zeitpläne für die Anbindung werden derzeit geprüft und regelmäßig aktualisiert.
Fokussierter Wärmeausbau: Stadtwerke Kiel schließen Philosophenviertel an Fernwärme an / 12.09.24© Stadtwerke Kiel
- Pilotprojekt im Philosophenviertel: Die Stadtwerke Kiel schließen das Philosophenviertel an ihr Fernwärmenetz an, unterstützt durch eine Bürgerinitiative.
- Hohe Anschlussquote: Über 70 % der Anwohner und Verwalter setzen auf Fernwärme, was ökonomisch sinnvoll ist.
- Kieler Fernwärmeausbau: Die Stadtwerke planen, das Fernwärmenetz in den nächsten 15 Jahren massiv zu verdichten und auszubauen.
- Klimaneutrale Ziele: Die Umstellung auf Fernwärme spart 40-50 % CO₂ ein, mit dem Ziel der Klimaneutralität bis 2035.
- Zukunftspotenzial: Rund 2.000 weitere Objekte könnten in Zukunft an die Fernwärme angeschlossen werden.
SachsenEnergie verlegt Fernwärmeleitungen auf der Augustusbrücke in Dresden / 30.09.24© SachsenEnergie
- Hintergrund: Der Einsturz der Carolabrücke in Dresden hat eine Hauptleitung der Fernwärme beschädigt. Eine temporäre Lösung ist erforderlich, um die Versorgung sicherzustellen.
- Lösung: SachsenEnergie plant, provisorische Fernwärmeleitungen auf der Augustusbrücke zu verlegen. Diese Maßnahme soll bis Mitte November abgeschlossen sein.
- Betroffene Bereiche: Etwa 36.000 Haushalte, ein Krankenhaus, eine Justizvollzugsanstalt und Teile der Industrie im Dresdner Norden sind betroffen.
- Technische Details: Zwei isolierte Leitungen werden auf dem Fußweg der Brücke verlegt. Ein Dehner von 2,5 Metern Höhe wird benötigt, um den Druck auszugleichen.
- Kosten und Alternativen: Die Maßnahme kostet 750.000 Euro und ist die günstigste Lösung. Andere Optionen wie ein Minitunnel hätten deutlich mehr Zeit und Geld erfordert.
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