Fernwärmewende zum Kaffee | Ausgabe 08-2023
Themen im August:
Henkel und Stadtwerke Düsseldorf bauen Energiezentrale für gemeinsames Fernwärme-Projekt
Neue Technik: Geothermie bald überall möglich
Sind Blockheizkraftwerke (BHKW) noch erlaubt?
Innovative Fernwärmespeicher-Technologie von Bilfinger macht Leipzigs Energieversorgung effizienter
Die Bundesregierung legt einen Referentenentwurf für ein Gesetz für die Wärmeplanung und zur Dekarbonisierung der Wärmenetze vor
- Hintergrund: Deutschland intensiviert die Energiewende und hebt die Rolle der Wärmeversorgung hervor. Ziel: Wärmeversorgung bis 2045 komplett dekarbonisieren.
- Hauptziele des Gesetzes:
- Systematische Wärmeplanung: Bundesländer müssen Wärmeplanung durchführen für klimaneutrale Versorgung.
- Dekarbonisierung der Wärmenetze: Bis 2030 soll 50% der leitungsgebundenen Wärme klimaneutral sein. Ziel für bestehende Netze: 30% (2030) und 80% (2040) aus erneuerbaren Energien oder Abwärme.
- Bürgerbeteiligung: Einbindung der Bevölkerung und Unternehmen in Planung und Strategie.
- Innovationsförderung: Unterstützung von Forschung, neuen Technologien und Ausbau erneuerbarer Energien.
- Rolle der Städte/Gemeinden:
- Hauptakteure in lokaler Wärmeversorgung.
- Strategische Entscheidungen über künftige Wärmeversorgung und Infrastrukturen.
- Bürger in den Planungsprozess einbeziehen.
- Auswirkungen auf die Bürger:
- Potenzieller Ausbau von klimaneutralen Wärmenetzen.
- Mögliche Vorteile: niedrigere Heizkosten, sauberere Umwelt.
- Bürgerbeteiligung für Feedback und Vorschläge.
- Fazit: Das Gesetz ist ein entschlossener Schritt hin zu einer grüneren Zukunft. Es adressiert die Wärmeversorgung im Energiewendekontext. Die Umsetzung ist noch offen, aber Technologien wie Solarthermie, Geothermie und Biomasse bieten eine Basis für eine nachhaltige Wärmeversorgung.
Henkel und Stadtwerke Düsseldorf bauen Energiezentrale für gemeinsames Fernwärme-Projekt / 21.08.2023
- Projektstart: Henkel und Stadtwerke Düsseldorf bauen Energiezentrale für ein gemeinsames Fernwärme-Projekt.
- Bedeutung: Es handelt sich um ein bundesweites Vorreiterprojekt für industrielle Wärme in einem Großstadtnetz.
- Teilnehmer: NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur, Oberbürgermeister von Düsseldorf Dr. Stephan Keller, und leitende Vertreter von Henkel und Stadtwerke Düsseldorf.
- Projektdetails:
- Henkel wird industrielle Abwärme in das Fernwärme-Netz der Stadtwerke Düsseldorf einspeisen.
- Dadurch werden CO2-Emissionen von Düsseldorf jährlich um ca. 6.500 Tonnen reduziert.
- Dies unterstützt Henkels Ziel, bis 2030 klimapositiv zu produzieren.
- Die Energiezentrale soll Ende 2024 in Betrieb genommen werden.
- Zusammenarbeit: Das Projekt basiert auf einer Klimaschutz-Kooperation zwischen Henkel und den Stadtwerken, die im vergangenen Jahr besiegelt wurde. Die Energiezentrale wird auf dem Henkel-Werksgelände in Düsseldorf gebaut.
- Investition: Die Stadtwerke Düsseldorf investieren 25 Millionen Euro in den Neubau und die Infrastruktur der Energiezentrale. Fördermittel aus Landes- und Bundesprogrammen unterstützen die Finanzierung.
- Effekt für Bürger: Durch das Projekt werden Haushalte im Düsseldorfer Süden mit Wärme versorgt, wobei bis zu 35% der Fernwärme für bestimmte Stadtteile durch die industrielle Abwärme von Henkel bereitgestellt wird. Dies reduziert den Erdgasverbrauch der Stadtwerke erheblich.
Das Projekt ist ein Beispiel für die Zusammenarbeit zwischen Industrie und kommunalem Versorger zur Förderung des Klimaschutzes und der Nachhaltigkeit.
Neue Technik: Geothermie bald überall möglich / 24.08.2023
- Neue Geothermie-Technik: Bisher benötigten Geothermie-Kraftwerke heiße Thermalquellen, doch eine innovative Technik könnte dies ändern.
- Pilotprojekt in Bayern: In Geretsried, Bayern, wird ein tiefes Geothermiekraftwerk getestet, das 4,5 Kilometer tief bohrt. Ein ähnliches Projekt existiert bereits in Nordamerika.
- Hohe Politiker besuchen: Bundeskanzler Olaf Scholz und Forschungsministerin Bettina Stark-Watzinger besuchten den Ort.
- Energiewende: Die Geothermie soll helfen, klimafreundlich Strom zu erzeugen und Gebäude zu heizen, was zu einer Energiewende beitragen könnte.
- Potential: Während Geothermie bisher nur 4% der erneuerbaren Energie in Deutschland ausmacht, glauben Forscher, dass Geothermie in Deutschland bis zu ein Drittel des Energiebedarfs decken könnte.
- Neue Nutzung der Wärme: Statt sich auf Thermalquellen zu verlassen, nutzt die neue Technik tiefere Wärmequellen durch einen Wasser-Kreislauf, bei dem kaltes Wasser erwärmt und dann wieder zurückgeführt wird.
- Kosten: Die neue Technik ist teurer; ein neues Kraftwerk kostet sechs Mal mehr als herkömmliche Geothermiekraftwerke. Die Europäische Union deckt jedoch die Hälfte der Kosten.
- Zukunftsaussichten: Wenn das Projekt erfolgreich ist, könnte es bis zu 30.000 Menschen mit Wärme und Strom versorgen. Die erste Stromproduktion ist für 2024 geplant.
- Aussagen von Politikern: Bundeskanzler Scholz betonte den Beitrag der Technik zur Erreichung der Klimaziele und bezeichnete sie als bedeutenden Fortschritt für die Wärmewende.
Sind Blockheizkraftwerke (BHKW) noch erlaubt? / 28.08.2023
- Blockheizkraftwerke (BHKW) bieten eine effiziente, verbrauchernahe Lösung zur Strom- und Wärmeerzeugung und bleiben trotz strengerer Regulierungen erlaubt.
- Wichtige Gesetze, die BHKW betreffen, sind das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG), Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz (KWKG), sowie das Energie- und Stromsteuergesetz, welche Einspeisevergütungen, Förderungen und Steuervorteile regeln.
- Das Heizungsgesetz, ein Teil des Gebäudeenergiegesetzes (GEG), verlangt einen Anteil von mindestens 65% erneuerbarer Energien in der Gebäudeenergieversorgung, mittel- und langfristig wird eine vollständige Klimaneutralität angestrebt.
- Aktuelle Änderungen im EEG und KWKG beeinflussen die Förderung und den Betrieb von BHKW; beispielsweise müssen sich nun viele Anlagenbetreiber für eine Förderung präqualifizieren.
- Zukünftige kommunale Wärmepläne, insbesondere die Integration oder vollständige Ersetzung von Erdgas durch Wasserstoff, sind entscheidend für die Entwicklung von BHKW-Projekten.
- BHKW-Betreiber sollten die gesetzlichen Rahmenbedingungen im Auge behalten und auf die Einhaltung der Vorschriften achten, um von Förderungen und Steuervorteilen zu profitieren.
Innovative Fernwärmespeicher-Technologie von Bilfinger macht Leipzigs Energieversorgung effizienter / 22.08.2023
- Neuer Fernwärmespeicher in Leipzig dient als Symbol für die Energiewende in Deutschland.
- Errichtet vom Industriedienstleister Bilfinger, nutzt die Anlage eine innovative Zwei-Zonen-Technologie.
- Funktioniert wie ein großer "Akku", der Energie zwischenspeichert und in Bedarfsspitzen bereitstellt.
- Erhöht die Flexibilität und Effizienz des Leipziger Gasturbinen-Heizkraftwerks.
- Dank Zwei-Zonen-Technologie können bis zu 42.300 Kubikmeter Wasser bei Temperaturen bis zu 120 Grad Celsius gespeichert werden, was Nachheizung reduziert.
- Der Speicher gehört zu den ersten fünf Anlagen in Deutschland, die diese Technologie nutzen.
- Bilfinger Industrial Services Austria war für Planung, Errichtung und Inbetriebnahme verantwortlich.
- Die Zwei-Zonen-Technologie basiert auf dem Hedbäck-Prinzip und ermöglicht die Speicherung von Wasser in zwei Temperaturzonen.
- Kapazität des Speichers beträgt ca. 1.800 Megawattstunden (MWh).
- Neubau des Heizkraftwerks soll die Energieversorgung in Leipzig sichern und ist so ausgelegt, dass er in der Zukunft auch mit grünem Wasserstoff betrieben werden kann.
- Der Fernwärmespeicher ist seit April 2023 fertiggestellt und erfolgreich in das Leipziger Fernwärmenetz eingebunden.
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