Themen im Juni:
AGFW hält Regulierung der Fernwärme für kontraproduktiv für die Wärmewende / 20.06.24© AGFW
- Kritik an Regulierung: AGFW sieht stärkere Regulierung der Fernwärme als Gefahr für Ausbauziele und Wärmewende. Entflechtung von Netzbetrieb und Wärmeerzeugung führt zu hohen Kosten.
- Preisaufsicht und Kartellrecht: Fernwärmepreise werden bereits intensiv überwacht, u.a. durch das Bundeskartellamt. Regulierung hat in anderen Ländern wie Dänemark nicht zu niedrigeren Preisen geführt.
- Technische und ökonomische Faktoren: Eine Entflechtung verursacht hohe administrative Kosten und Synergieverluste. Lokale Dienstleistung der Fernwärme unterscheidet sich von national gehandelten Produkten wie Gas und Strom.
- Erneuerbare Energien und Abwärme: Betreiber integrieren bereits aus eigenem Antrieb Wärme aus erneuerbaren Energien und Abwärme. Rund 20 % der Fernwärme in Deutschland stammen aus Drittquellen.
- Förderkonditionen und Rahmenbedingungen: Stabile Förderkonditionen und ausreichende Mittel aus der Bundesförderung effiziente Wärmenetze (BEW) sind essentiell. Unausgewogene Vertragsrechte könnten langfristig Versorgungssicherheit gefährden.
BSI erkennt neuen branchenspezifischen Sicherheitsstandard / 14.06.24© Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik
- Anerkennung durch BSI: Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hat den aktualisierten IT-Sicherheitsstandard B3S VvFw für Fernwärme offiziell anerkannt.
- Gültigkeit: Die Version 1.2 des B3S kann von Betreibern Kritischer Infrastrukturen (KRITIS) bis zum 30. Januar 2027 genutzt werden, um die IT-Sicherheitsanforderungen nach § 8a Absatz 1 BSI-Gesetz zu erfüllen.
- Gesetzliche Grundlage: Betreiber kritischer Infrastrukturen können branchenspezifische Sicherheitsstandards zur Erfüllung der Anforderungen des BSI-Gesetzes vorschlagen.
- Inhalt des B3S VvFw: Der Standard stellt sicher, dass alle relevanten Themenfelder, wie der Betrieb eines Informationssicherheitsmanagementsystems (ISMS) nach ISO/IEC 27001, angemessen behandelt werden.
- Anwendungsbereich: Der Standard gilt für IT-Systeme der Prozessdatenverarbeitung, die für die Funktionsfähigkeit der Fernwärmeverteilung entscheidend sind, insbesondere für Fernwärmenetze mit mehr als 250.000 angeschlossenen Haushalten.
Wiener Netze beginnen Rückbau von Gasinfrastruktur / 24.06.24© Tobias Holzer
- Projekt Praterbrücke: Die Wiener Netze beginnen mit der Demontage einer ein Kilometer langen Gasleitung unter der Praterbrücke. Die Kosten betragen rund eine Mio. Euro.
- Zukunftsplan bis 2040: Geplant ist die Stilllegung von rund 4.000 Kilometern Gasleitungen in Wien. Im Gegenzug sollen 400 Kilometer neue Fernwärmeleitungen entstehen und das Stromnetz um 4.000 Kilometer erweitert werden. Acht neue Umspannwerke sind geplant.
- Rückbau Details: Das Hochdruckstahlrohr, das seit 1976 in Betrieb war, wird bis September 2024 entfernt. Täglich werden bis zu sechs Meter lange Rohrstücke abgesenkt und abtransportiert.
- Gasverbrauch rückläufig: Der Gasverbrauch in Wien sinkt seit Jahren aufgrund wärmeren Wetters, Energiesparmaßnahmen und alternativer Wärmequellen. 2023 wurden 10.000 Gasanschlüsse nicht mehr benötigt.
Bundeskartellamt veröffentlicht den Jahresbericht 23/24 / 26.06.24© Bundeskartellamt
- Ende 2023 wurden Verfahren gegen sechs Fernwärmeversorger wegen mutmaßlich überhöhter Preissteigerungen eingeleitet, die Preisanpassungsklauseln betreffen.
- Preisanpassungsklauseln sollten die Marktentwicklung und Energiekosten abbilden, könnten jedoch unrechtmäßig gestaltet sein, wenn sie z.B. nur Erdgasindex berücksichtigen, obwohl erneuerbare Energien genutzt werden.
- Das Land Berlin übernahm im April 2024 das Fernwärmenetz von Vattenfall, was keine Verschlechterung der Wettbewerbsbedingungen erwarten lässt, aber die Monopolstellung bleibt bestehen.
- Im Rahmen der 2022 eingeführten Energiepreisbremsen leitete das Bundeskartellamt 70 Prüfverfahren gegen Versorger ein, um missbräuchliche Ausnutzung zu verhindern.
Sammelklage: Verbraucherzentrale verklagt Fernwärme-Anbieter / 12.06.24© E-ON
- Preissteigerungen und Klagegrund: Seit 2020 haben die Fernwärmeanbieter E.ON Energy Solutions und HanseWerk Natur die Preise erheblich erhöht. Die Verbraucherzentrale kritisiert, dass die verwendeten Preisanpassungsklauseln rechtlich unwirksam sind und hat deshalb eine Sammelklage eingereicht.
- Unwirksame Preisanpassungsklauseln: Laut Verbraucherzentrale entsprechen die Preisanpassungsklauseln der Anbieter nicht den gesetzlichen Anforderungen, da sie die tatsächlichen Beschaffungskosten nicht korrekt berücksichtigen. Dies führt zu ungerechtfertigten Preissteigerungen.
- Ziele der Klage: Die Klage zielt darauf ab, die rechtswidrigen Preisanpassungen rückgängig zu machen und die zu viel gezahlten Beträge an die Verbraucher zurückzuerstatten. Zudem sollen die umstrittenen Klauseln für zukünftige Preiserhöhungen unzulässig werden.
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