Fernwärmewende zum Kaffee | Ausgabe 04-2024
Themen im April:
Fachtage Fernwärme 2024: AGFW fordert mehr Unterstützung von Politik bei der Wärmewende
EnBW erzeugt mit Großwärmepumpe in Stuttgart-Münster klimaneutrale Fernwärme
Wissenschaftler fordern Großwärmepumpen für preiswerte Fernwärme in Sachsen
Die Fernwärme ist reformbedürftig
Wenn Müll für warme Wohnungen sorgt
Fachtage Fernwärme 2024: AGFW fordert mehr Unterstützung von Politik bei der Wärmewende / 18.04.24
- Erfolgreiches Jahr: 2023 wurde als ein erfolgreiches Jahr für AGFW, den deutschen Fernwärmeverband, hervorgehoben, besonders im Hinblick auf den Fernwärmegipfel im Sommer.
- Mitgliederversammlung in Kassel: Während der Fachtage Fernwärme in Kassel fand die Mitgliederversammlung statt, in der Fortschritte und zukünftige Initiativen, wie die Preistransparenzplattform, diskutiert wurden.
- Zusagen und Forderungen: Der Verband betont die Einhaltung der Ausbauziele von jährlich 100.000 neuen Anschlüssen und fordert die Bundesregierung auf, ihre Zusagen einzuhalten und gesetzliche Rahmenbedingungen anzupassen.
- Herausforderungen und Investitionsbedarf: Die Branche sieht sich großen Herausforderungen gegenüber und benötigt erhebliche Investitionen für die Dekarbonisierung der Fernwärme, die nicht allein von den Versorgern getragen werden können.
- Politische Unterstützung: AGFW kritisiert die unzureichenden Fördermittel und fordert eine Verlängerung sowie Anpassung des Kraft-Wärme-Kopplungsgesetzes zur Unterstützung der Energiewende.
EnBW erzeugt mit Großwärmepumpe in Stuttgart-Münster klimaneutrale Fernwärme / 09.04.24
- Inbetriebnahme der Anlage: EnBW hat eine Großwärmepumpe in Stuttgart-Münster offiziell gestartet, die klimaneutrale Fernwärme für etwa 10.000 Haushalte liefert. Die Anlage nutzt Abwärme aus dem Restmüllheizkraftwerk und wird mit zertifiziertem Grünstrom betrieben.
- Klimaneutrale Fernwärme: Durch die neue Großwärmepumpe steigt der Anteil der klimaneutralen Fernwärme in der Region um 10 Prozentpunkte auf rund 25%.
- CO2-Emissionsreduktion: Die Anlage ermöglicht eine jährliche Reduktion der CO2-Emissionen um etwa 15.000 Tonnen und reduziert den Wärmeeintrag in den Neckar.
- Zukünftige Entwicklungen: Neben der Großwärmepumpe entsteht ein wasserstofffähiges Gaskraftwerk, das 2025 die Kohlekessel ersetzen und die Fernwärmeerzeugung kohlefrei machen wird. Langfristige Pläne beinhalten die Nutzung von Wasserstoff zur klimaneutralen Energieerzeugung in den 2030er-Jahren.
Wissenschaftler fordern Großwärmepumpen für preiswerte Fernwärme in Sachsen / 25.04.24
- Forderung nach Einsatz von Großwärmepumpen: Wissenschaftler plädieren für den verstärkten Einsatz von Großwärmepumpen in Sachsen zur Wärmeversorgung über Fernwärmenetze, um den Bedarf nachhaltig zu decken.
- Potenzial und Wirtschaftlichkeit: Die Technologie der Großwärmepumpen wird als untergenutzt betrachtet, obwohl sie bei aktuellen Gaspreisen wettbewerbsfähig ist. Sie könnte bis 2045 über 70% der Fernwärme in Deutschland bereitstellen.
- Kritik und alternative Ansichten: Kritiker warnen vor hohen Kosten und geringerer Nachfrage nach Fernwärme durch energetische Sanierungen und schlagen stattdessen kleinere, dezentrale Heizlösungen vor.
- Soziale und ökonomische Implikationen: Die Diskussion um Großwärmepumpen berührt auch soziale Fragen, da hohe Kosten die Zugänglichkeit und Akzeptanz dieser Technologie beeinflussen könnten.
- Alternative Technologien: Alternativ zu Großwärmepumpen werden Infrarotheizungen vorgeschlagen, die kostengünstiger sind und eine höhere Lebensdauer und Wartungsfreundlichkeit bieten.
Die Fernwärme ist reformbedürftig / 17.04.24
- Fehlende Preisregulierung und Transparenz: Die Preise im Fernwärmesektor unterliegen keiner systematischen Kontrolle. Der Verbraucherzentralen Bundesverband (VZBV) kritisiert die mangelnde Nachvollziehbarkeit der Preisgestaltung, die für Verbraucher eine "Blackbox" darstellt.
- Preisunterschiede zwischen Netzen: In großen Netzen werden die Kosten durch Großkraftwerke gedeckt, während kleinere Netze oft erneuerbare Energien nutzen. Die Untersuchung zeigt, dass Betreiber kleinerer Netze tendenziell höhere Preise verlangen.
- Forderung nach stärkerer Regulierung: Der VZBV fordert die Einrichtung eines bundesweiten Wärmenetzregisters und einer Wärmenetzkarte zur besseren Übersicht und Kontrolle. Außerdem wird eine verstärkte Rolle des Bundeskartellamts im Kampf gegen überhöhte Preise angemahnt.
- Gesetzliche und regulatorische Defizite: Derzeit besteht ein Mangel an gesetzlicher Regelung und Regulierung im Fernwärmemarkt. Kommunen nutzen Fernwärmeeinnahmen zur Quersubventionierung anderer defizitärer Bereiche, was zu Interessenkonflikten führt.
Wenn Müll für warme Wohnungen sorgt / 28.04.24
- Innovative Wärmegewinnung: In Malmö werden Großwärmepumpen eingesetzt, die Abwärme aus einer Kläranlage und einer Müllverbrennungsanlage nutzen, um Wohnungen zu beheizen. In Esbjerg wird eine Anlage installiert, die Meerwasser erwärmt und komplett durch Windkraft betrieben wird.
- Potenzial in Deutschland: Die Studie der Rosa-Luxemburg-Stiftung betont das Potenzial von Großwärmepumpen in deutschen Regionen wie Sachsen und Brandenburg, wo bisher hauptsächlich Fernwärme aus Braunkohlekraftwerken stammt. Die Notwendigkeit einer Alternative wird durch den geplanten Kohleausstieg bis 2038 verstärkt.
- Energieeffizienz: Großwärmepumpen können aus einer Kilowattstunde Strom zwei bis sieben Kilowattstunden Wärme erzeugen. Sie gelten als technisch ausgereift, effizient und sind eine klimafreundliche Option für urbane Gebiete.
- Gesetzliche Rahmenbedingungen: Das 2023 eingeführte Gebäudeenergiegesetz in Deutschland zeigt den Weg für eine klimafreundliche Beheizung. Allerdings fehlen spezifische Unterstützungen für Großwärmepumpen, und die bestehenden hohen Stromabgaben mindern ihre Attraktivität.
- Europäischer Kontext: In Norwegen und Schweden sind Großwärmepumpen bereits etabliert und decken einen signifikanten Anteil des Heizenergiebedarfs. In Deutschland gibt es bisher nur Modelllösungen, obwohl das Potenzial für eine breitere Anwendung besteht.
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