Themen im Juli:
Investitionsbedarf zum Aus- und Umbau städtischer Fernwärme / 22.07.24© Prognos
- Erhebliche Investitionen notwendig: Bis 2030 sind 43,5 Milliarden Euro und bis 2045 insgesamt 74,4 Milliarden Euro für den Ausbau der Fernwärmenetze und -erzeugungsanlagen erforderlich.
- Steigende Anschlusszahlen: Die Anzahl der an Fernwärme angeschlossenen Gebäude soll sich bis 2045 auf 3,6 Millionen verdreifachen, während die Anzahl der versorgten Wohnungen von 6 auf 14 Millionen steigt.
- Vielfältige Energieträger: Die Fernwärmeerzeugung setzt auf industrielle Abwärme, Großwärmepumpen, Wasserstoff-KWK, tiefe Geothermie, Abfallverbrennung, Biomasse und Freiflächen-Solarthermie.
- Erneuerbare Energien im Fokus: Der Anteil erneuerbarer Energien und Abwärmenutzung in der Fernwärmeerzeugung soll bis 2030 auf 50 % und bis 2045 auf 100 % steigen.
- Förderbedarf: Bei Fortführung der Bundesförderung für effiziente Wärmenetze und des Kraft-Wärme-Kopplungsgesetzes wird bis 2030 ein jährlicher Förderbedarf von 3,5 Milliarden Euro für Investitionskostenzuschüsse erwartet.
AGFW veröffentlicht Leitfaden für Digitalisierung der Fernwärme-Netze / 01.07.24© AGFW
- Kostenloser Leitfaden: Der Branchenverband AGFW hat einen Leitfaden zur Digitalisierung von Fernwärmenetzen veröffentlicht, erstellt in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer-Institut IEE, drei hessischen Stadtwerken und Danfoss.
- Kommunikationstechnologien: Die Broschüre stellt funkbasierte Kommunikationsstandards wie 5G und LoRaWAN vor und erläutert Reichweiten, Gebäudedurchdringung, Sicherheit und Kosten. Sie richtet sich an Nicht-Fachleute.
- Entscheidungsbaum: Ein Entscheidungsbaum hilft Wärmenetzbetreibern, die passende Technologie für ihre Projekte zu finden. Drei konkrete Anwendungsbeispiele werden vorgestellt.
- Anwendungsbeispiele:
- Fernauslesung von Wärmemengenzählern: LoRaWAN-Technologie wird empfohlen.
- Monitoring von Netzschlechtpunkten: NB-IoT-Standard wird genutzt, LTE-450 wird erwogen.
- Automatisierte Pumpensteuerung: LTE-M-Standard wird verwendet, LTE-450 ist eine Option.
- Weitere Anwendungen: Die Broschüre nennt zusätzliche Anwendungen wie Leckagedetektion, Temperaturmessung, Fernzugriff und optimierte Steuerung.
Mainova macht die Fernwärme in Frankfurt bis 2040 klimaneutral und baut sie weiter stark aus / 11.07.24© Mainova AG
- Transformationsplan: Der Fernwärme-Transformationsplan entspricht den Kriterien der Bundesförderung für effiziente Wärmenetze und unterstützt die Dekarbonisierungsstrategie der Mainova.
- Erweiterung des Fernwärmenetzes: Das bestehende Netz von 310 km soll auf bis zu 450 km erweitert werden, um mehr Kunden zu versorgen und die Wärmeversorgung in verdichteten Innenstadtbereichen zu verbessern.
- Umstellung auf klimaneutrale Wärmequellen: Bis 2026 wird das Heizkraftwerk West von Kohle auf ein wasserstofffähiges Gaskraftwerk umgerüstet, was den CO2-Ausstoß ab 2027 um rund 400.000 Tonnen jährlich reduziert.
- Integration erneuerbarer Energien: Zukünftig werden verstärkt Umwelt- und Abwärme, Geothermie, Biomasse sowie Power-to-Heat-Anlagen in die Fernwärme integriert.
- Zukünftige Herausforderungen: Für den Ausbau der Fernwärme sind Finanzierung, Genehmigungen sowie die Verfügbarkeit von Fachkräften und Material entscheidend. Mainova arbeitet eng mit der Stadt Frankfurt zusammen, um die Kommunale Wärmeplanung bis 2026 zu unterstützen.
Industrielle Abwärme wird zu Fernwärme: Regierung fördert Projekt in Leipzig / 02.07.24© TotalEnergies
- Projektstart und Förderung: Die bisher ungenutzte Abwärme der TotalEnergies-Raffinerie in Leuna bei Leipzig soll künftig für Fernwärme genutzt werden. Das Bundeswirtschaftsministerium (BMWK) unterstützt das Vorhaben mit 70 Millionen Euro.
- Ziel und Kapazität: Die Abwärme soll zur Erzeugung von Heißwasser für das Leipziger Fernwärmenetz verwendet werden, um 100.000 Wohnungen zu beheizen. Dies könnte die bisherige Wärmeeinspeisung aus dem Braunkohlekraftwerk Lippendorf ersetzen.
- Technische Umsetzung: TotalEnergies plant, Luftkühler in der Raffinerie durch Wasserkühler zu ersetzen und das aufgeheizte Wasser in einen Kreislauf einzuspeisen. Die Stadtwerke Leipzig untersuchen seit 2017 das Wärmepotenzial und haben eine Kooperation mit TotalEnergies.
- Wirtschaftliche Unterstützung: Neben der Förderung durch das BMWK investiert TotalEnergies selbst 68 Millionen Euro. Zusätzliche Mittel kommen aus dem Programm "Bundesförderung für Energie- und Ressourceneffizienz in der Wirtschaft" (EEW).
- Zeitplan: Die Umsetzung des Projekts soll ab nächstem Jahr beginnen und bis 2028 abgeschlossen sein.
Solarwärme als Teamplayer im Fernwärme-Mix / 26.07.24© Guido Bröer
- Integration in Fernwärmesysteme: Solarthermie kann sich problemlos in Fernwärmesysteme mit Erdgas-BHKW, Holzkesseln, Wärmepumpen und Geothermie einfügen.
- Wachsende Bedeutung: Früher als „Fuel Saver“ betrachtet, sind erneuerbare Energien heute zentrale Akteure auf dem Weg zu 100 % CO2-freier Wärme bis 2045.
- Aktuelle Entwicklungen: 58 große Solarthermieanlagen mit 163.411 m² Kollektorfläche versorgen deutsche Fernwärmenetze; diese Fläche könnte sich bis Ende nächsten Jahres fast verdoppeln.
- Kostenstabilität: Solarthermie bietet aus Sicht der Stadtwerke stabile Energiekosten, unabhängig von Marktschwankungen.
- Effizienz durch Wärmespeicher: Wärmespeicher sind entscheidend für die Integration von Solarthermie, da sie Schwankungen ausgleichen und die Effizienz anderer Erzeuger erhöhen.
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